Biogasanlage des Monats Oktober 2023: Aus Gülle und Mist wird wertvoller Biosprit
Der Fachverband Biogas hat zusammen mit dem Landesverband Erneuerbare Energien NRW eine Biogasanlage in Neuss zur „Biogasanlage Oktober 2023“ ausgezeichnet.
Seit April 2019 kürt der Fachverband Biogas jeden Monat ein Biokraftwerk zur „Biogasanlage des Monats“, um mehr Aufmerksamkeit für den Energieträger Biogas zu schaffen. In diesem Jahr ging diese Auszeichnung bereits zum zweiten Mal nach Nordrhein-Westfalen, und zwar nach Neuss. Die in Fachkreisen begehrte Auszeichnung erhält die Königs Pflanzenenergie GmbH & Co. KG.
„Wir haben diese Anlage ausgesucht, weil sie in dieser Form einzigartig in Deutschland ist“, begründet der Fachverband Biogas sein Votum, „in der Neusser Anlage werden Gülle und vor allem Pferdemist vergoren. Außerdem betreiben die Besitzer eine eigene Tankstelle, in der man das direkt vor Ort erzeugte Biomethan tanken kann – damit zeigen sie auch anderen Biogasanlagen einen gangbaren Weg in die Zukunft, wenn deren Vergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz ausläuft.“
Hocherfreut über die Jury-Entscheidung zeigten sich die beiden Betreiber der Biogasanlage, Herbert und Daniel Königs: "Klar freuen wir uns sehr über die Ehrung. In den vergangenen Jahren haben wir viel Schweiß und Herzblut in die Anlage gesteckt und sind dabei mitunter neue Wege gegangen.“ Dazu zählt nicht nur der große Anteil von Pferdemist für die Vergärung. Im vergangenen Jahr haben Vater und Sohn Königs erfolgreich die Inbetriebnahme einer eigenen Biomethan-Tankstelle gefeiert – und zwar mit einer bundesweiten Besonderheit: Im Regelfall wird das erzeugte Biomethan in das öffentliche Gasnetz eingespeist und für die Tankstelle bilanziell aus diesem entnommen, sprich es gibt keine unmittelbare Verbindung zwischen der Gaserzeugung der der Tankstelle. Bei den Königs ist das anders: Hier wird die Tankstelle direkt über eine eigens gebaute Gasleitung mit dem selbst aufgereinigten Biomethan versorgt.
„Wir schaffen so eine umweltfreundliche Zukunft durch einen sauberen, zuverlässigen und nachhaltigen Kraftstoff“, betont Daniel Königs. Wie umweltfreundlich der CNG-Treibstoff (Compressed Natural Gas) ist, zeigen folgende Zahlen. Das CO₂- Einsparpotential der Neusser Biogas-Tankstelle liegt im Jahr bei bis zu 10.000 Tonnen, das entspricht dem Ausstoß von ca. 3.500 Pkws. Auch wirtschaftlich hat sich der Schritt ausgezahlt. Bereits nach vier Jahren haben sich die Investitionen in die CNG-Tankstelle amortisiert.
Der LEE NRW freut sich, dass nach der Biogasanlage im Energiepark Saerbeck im März nun ein zweites Biokraftwerk in NRW zur „Biogasanlage des Monats“ gekürt worden ist. Wir brauchen mehr von solchen gelungenen und innovativen Beispielen, die zeigen, was Biogas alles kann“, betonte Isabelle Grudda, Biogas-Expertin beim LEE NRW, bei der Überreichung der Urkunde. Der Biogas-Ausbau im Land stagniert aber. Im vergangenen Jahr sind lediglich sieben Anlagen mit zusammen vier Megawatt elektrischer Leistung neu in Betrieb gegangen, so eine Markterhebung des Fachverbandes Biogas.
Deshalb fordert der LEE NRW weiterhin auf Landesebene einen Biogas-Gipfel, zu dem die Landesregierung Betreiber von Biogasanlagen, den Deutschen Bauernverband und auch die Landwirtschaftskammern einladen sollte. „Wir müssen endlich Biogas viel stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, dieser Energieträger trägt sowohl zur heimischen Energieversorgungssicherheit als auch zum Klimaschutz bei“, so Grudda. Von diesem Biogas-Gipfel verspricht sich der LEE NRW auch, dass eine Reihe von sich widersprechenden Regelungen und Verordnungen für die Biogasnutzung vereinheitlicht werden.
Auf der Tagesordnung des überfälligen Biogas-Gipfels muss nach Einschätzung des LEE NRW auch eine verpflichtende Einführung einer Brauen / Grünen Tonne in allen Städten und Gemeinden stehen, mit der biogene Reststoffe eingesammelt und für die Umwandlung zu Biogas genutzt werden. „Es ist der reine Irrsinn, dass dieser wichtige Rohstoff in vielen Kommunen nach wie vor ungenutzt bleibt und teilweise mit hohem Energieaufwand in Müllerverbrennungsanlagen verbrannt wird“, sagt Biogas-Fachfrau Grudda. Nach ihren Worten muss in NRW künftig folgende Formel gelten: „Auf jedes Dach gehört wenn möglich eine Solaranlage, und vor die Haustür eine Biotonne.“
Für diese Legislaturperiode hat sich die schwarz-grüne Landesregierung den Bau von zusätzlich mindestens 1.000 neuen Windenergieanlagen zum Ziel gesetzt. „Es wäre dringend nötig, sich auch für den Biogassektor endlich ein konkretes Ausbauziel zu setzen“, betont Grudda. (Pressemeldung des LEE NRW)
Seit April 2019 kürt der Fachverband Biogas jeden Monat ein Biokraftwerk zur „Biogasanlage des Monats“, um mehr Aufmerksamkeit für den Energieträger Biogas zu schaffen. In diesem Jahr ging diese Auszeichnung bereits zum zweiten Mal nach Nordrhein-Westfalen, und zwar nach Neuss. Die in Fachkreisen begehrte Auszeichnung erhält die Königs Pflanzenenergie GmbH & Co. KG.
„Wir haben diese Anlage ausgesucht, weil sie in dieser Form einzigartig in Deutschland ist“, begründet der Fachverband Biogas sein Votum, „in der Neusser Anlage werden Gülle und vor allem Pferdemist vergoren. Außerdem betreiben die Besitzer eine eigene Tankstelle, in der man das direkt vor Ort erzeugte Biomethan tanken kann – damit zeigen sie auch anderen Biogasanlagen einen gangbaren Weg in die Zukunft, wenn deren Vergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz ausläuft.“
Hocherfreut über die Jury-Entscheidung zeigten sich die beiden Betreiber der Biogasanlage, Herbert und Daniel Königs: "Klar freuen wir uns sehr über die Ehrung. In den vergangenen Jahren haben wir viel Schweiß und Herzblut in die Anlage gesteckt und sind dabei mitunter neue Wege gegangen.“ Dazu zählt nicht nur der große Anteil von Pferdemist für die Vergärung. Im vergangenen Jahr haben Vater und Sohn Königs erfolgreich die Inbetriebnahme einer eigenen Biomethan-Tankstelle gefeiert – und zwar mit einer bundesweiten Besonderheit: Im Regelfall wird das erzeugte Biomethan in das öffentliche Gasnetz eingespeist und für die Tankstelle bilanziell aus diesem entnommen, sprich es gibt keine unmittelbare Verbindung zwischen der Gaserzeugung der der Tankstelle. Bei den Königs ist das anders: Hier wird die Tankstelle direkt über eine eigens gebaute Gasleitung mit dem selbst aufgereinigten Biomethan versorgt.
„Wir schaffen so eine umweltfreundliche Zukunft durch einen sauberen, zuverlässigen und nachhaltigen Kraftstoff“, betont Daniel Königs. Wie umweltfreundlich der CNG-Treibstoff (Compressed Natural Gas) ist, zeigen folgende Zahlen. Das CO₂- Einsparpotential der Neusser Biogas-Tankstelle liegt im Jahr bei bis zu 10.000 Tonnen, das entspricht dem Ausstoß von ca. 3.500 Pkws. Auch wirtschaftlich hat sich der Schritt ausgezahlt. Bereits nach vier Jahren haben sich die Investitionen in die CNG-Tankstelle amortisiert.
Der LEE NRW freut sich, dass nach der Biogasanlage im Energiepark Saerbeck im März nun ein zweites Biokraftwerk in NRW zur „Biogasanlage des Monats“ gekürt worden ist. Wir brauchen mehr von solchen gelungenen und innovativen Beispielen, die zeigen, was Biogas alles kann“, betonte Isabelle Grudda, Biogas-Expertin beim LEE NRW, bei der Überreichung der Urkunde. Der Biogas-Ausbau im Land stagniert aber. Im vergangenen Jahr sind lediglich sieben Anlagen mit zusammen vier Megawatt elektrischer Leistung neu in Betrieb gegangen, so eine Markterhebung des Fachverbandes Biogas.
Deshalb fordert der LEE NRW weiterhin auf Landesebene einen Biogas-Gipfel, zu dem die Landesregierung Betreiber von Biogasanlagen, den Deutschen Bauernverband und auch die Landwirtschaftskammern einladen sollte. „Wir müssen endlich Biogas viel stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, dieser Energieträger trägt sowohl zur heimischen Energieversorgungssicherheit als auch zum Klimaschutz bei“, so Grudda. Von diesem Biogas-Gipfel verspricht sich der LEE NRW auch, dass eine Reihe von sich widersprechenden Regelungen und Verordnungen für die Biogasnutzung vereinheitlicht werden.
Auf der Tagesordnung des überfälligen Biogas-Gipfels muss nach Einschätzung des LEE NRW auch eine verpflichtende Einführung einer Brauen / Grünen Tonne in allen Städten und Gemeinden stehen, mit der biogene Reststoffe eingesammelt und für die Umwandlung zu Biogas genutzt werden. „Es ist der reine Irrsinn, dass dieser wichtige Rohstoff in vielen Kommunen nach wie vor ungenutzt bleibt und teilweise mit hohem Energieaufwand in Müllerverbrennungsanlagen verbrannt wird“, sagt Biogas-Fachfrau Grudda. Nach ihren Worten muss in NRW künftig folgende Formel gelten: „Auf jedes Dach gehört wenn möglich eine Solaranlage, und vor die Haustür eine Biotonne.“
Für diese Legislaturperiode hat sich die schwarz-grüne Landesregierung den Bau von zusätzlich mindestens 1.000 neuen Windenergieanlagen zum Ziel gesetzt. „Es wäre dringend nötig, sich auch für den Biogassektor endlich ein konkretes Ausbauziel zu setzen“, betont Grudda. (Pressemeldung des LEE NRW)